Fotos Uta Kurz, Werne

 

 Uta Kurz Interview Uta Kurz, Werne: Ein altes Sprichwort sagt: „Was man liebt, das schützt man.“ Uta Kurz ist ein pragmatischer Schöngeist. Vielleicht hat sie deshalb erstmal eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin gemacht, bevor sie Industrie-Design studierte. Ihr ist es wichtig, dass die schönen Dinge des Lebens gut funktionieren, damit der Alltag nicht nur schöner, sondern auch angenehmer wird. Im Design hat sie gelernt, Kreativität mit fundierten Methoden und fachlichem Handwerk zu fokussieren und zu verknüpfen. Denn neue Bedürfnisse und Vorgaben erfordern greifbare Lösungen. Schon Casanova hat gesagt: „Kreativität bedeutet nicht, sich etwas auszudenken, sondern das Beste aus den Dingen zu machen.“ Dieser Spruch hat Uta Kurz schon in ihrer Kindheit inspiriert, als sie ihn in einem Bildband ihrer Eltern zum ersten Mal gelesen hat. Doch wie wird ein Schöngeist zur Umwelt-Aktivistin? “Nichts ist so schön, wie die Natur“ findet Uta Kurz, die gerne die Schmetterlinge und Bienen in ihrem Garten beobachtet und sich an den leuchtenden Farben, sinnlichen Düften und Formen der Blüten berauscht. Diese natürlichen Kraftorte schenken ihr wertvolle Momente des Glücks. Auch in ihren Workshops für Handwerker und Planer zitiert sie gerne die natürliche Harmonie. 2017 hat sich die heutige Sprecherin der Klimainitiative Natürlich!Werne entschlossen, ihre professionellen Kenntnisse im Bereich PR, Moderation und Gestaltung ehrenamtlich hier in der Region einzubringen, um möglichst viele Menschen fürs Klima zu sensibilisieren und zum Handeln zu ermutigen. Denn mit Veränderung kennt sie sich aus. Ihr kreativer Methodenkoffer führt immer wieder zu unkonventionellen Lösungen, die auch im Kleinen gemeinsam und pragmatisch umgesetzt werden. In Werne treffen sich Experten, Interessierte und Macher:innen im Café Future Tue Gutes und rede darüber. Bei der Klimainitiative Natürlich!Werne treffen sich Gleichgesinnte um Ideen auszutauschen und gemeinsam neue Wege fürs Klima zu gehen. Was 2018 im Kleinen begann, wurde zu einer Initiative, die sich in Werne gut vernetzt hat. Neben 2-wöchentlichen, informellen Treffen lädt die Klimainitiative außerdem einmal im Monat alle Interessierten zum „Café Future“ ein, einer kostenlosen Veranstaltung in Kooperation mit der Familienbildungsstätte. Die kurzweiligen Café-Events mit wechselnden Themen rund ums Klima, werden von lebhaften Diskussionen begleitet. Die Bandbreite der Themen reicht von nachhaltiger Stadtplanung für hitzeresiliente Städte und Dachbegrünung über regenerative Energie über die Begleitung des Mobilitätskonzeptes bis hin zur Agrarwende mit ökologischem Anbau und nachhaltigem Wohnen. Moderation, Pressearbeit, Koordination und Akquisition hochkarätiger, externer Expert:innen übernimmt Uta Kurz ehrenamtlich. Klimainitiative Natürlich!Werne redet nicht nur, wir handeln! Die Zeit ist knapp, wenn wir die Klimaziele der EU noch erreichen wollen. Engagiert bei der Sache ist Uta Kurz, wenn sie gemeinsam mit Teilnehmer:innen des Cafe´Future „22 Projekte für Werne“ diskutierte, die von der Klimainitiative Natürlich!Werne entwickelt wurden. Daraus entstanden 5 Leitprojekte. Neben der Einführung eines „Klima-Bürgerrates“ in Werne, der schon 2021 als Förderprojekt eingereicht wurde, entschied man sich für die Organisation von Mitmach-Events und die Unterstützung regenerativer Energie mit weiterführenden Informationen und dem „Wattbewerb“. Außerdem soll ein regionales Klimaschutz-Netzwerk aufgebaut werden, das Bürger:innen, Wirtschaft, Verwaltung und Politik verknüpft. Ganz besonders stolz ist die Initiative darauf, die Etablierung einer solidarischen Landwirtschaft in Werne zu begleiten, um an die uralte, bäuerliche Geschichte anzuknüpfen, welche sich dank sehr fruchtbarer Böden über die Jahrhunderte gut entwickeln konnte. Mitte 2022 eröffnete der studierte Bio-Landwirt Laurin Berger die „Gärtnerei Stadtgemüse“, die er als solidarische Landwirtschaft mit Bio-Anbau betreibt und damit jedes Jahr 100 Haushalte mit Gemüse versorgt. Klimaschutz braucht aktive Kommunen und tatkräftige Bürger:innen Uta Kurz wünscht sich kraftvolle Netzwerke, um vor Ort praktische Lösungen die regionalen Gegebenheiten zu entwickeln. Denn international, national und in der EU wurden große Klimaschutz-Programme und juristische Grundlagen beschlossen, um die Verankerung der theoretischen Vorgaben aus Politik und Wissenschaft im Alltag zu ermöglichen. Uta Kurz findet, dass es nicht reicht, Probleme theoretisch zu beschreiben. „Unsere Zukunft braucht pragmatische Lösungen und einen positiven Blick auf das Neue. Wenn wir in Alternativen denken und handeln, können wir unsere Lebensqualität nachhaltig schützen.“ Die Zukunft beginnt heute.
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